Regel 1: Fluss statt Fluß

| zurück | Laut-Buchstaben | vor  

Nach einem kurzen Vokal (Selbstlaut) wird aus ß ein ss (Doppel-s).

Der Kuss wird neu mit ss (Doppel-s) geschrieben, während der Gruß sein ß (scharfes s oder Eszett) behalten darf. Die Schreibung mit ss und ß richtet sich ab sofort nach dem Vokal (Selbstlaut), der vor dem s-Laut steht. Der Vokal (Selbstlaut) u im Wort Gruß wird lang gesprochen, während das u im Kuss nur kurz ausgesprochen wird. Nach langen Vokalen (Selbstlauten) bleibt das ß also wie bisher erhalten:

Straße, Füße, Spaß, Stoß, Ruß, Maß, bloß, grüßen

Dies gilt im Übrigen auch für Doppellaute (Diphthonge), die vor dem s-Laut stehen:

Fleiß, Strauß, Spieß, außen, beißen, draußen, heißen, außer

Nach kurzen Vokalen (Selbstlauten) wird das ß jedoch nach den neuen Rechtschreibregeln durch ss ersetzt:

Genuß Genuss
Schluß Schluss
naß nass
bißchen bisschen
Gäßchen Gässchen
wäßrig wässrig
(er) ißt (er) isst
(sie) läßt (sie) lässt

In manchen Wortstämmen verändert sich die Länge und Kürze des Vokals (Selbstlauts) vor dem s-Laut. Achten Sie in diesen Fällen besonders auf die Schreibung von ss bzw. ß:

fließen - das Floß aber: es floss - der Fluss
wissen - er weiß aber: er wusste
genießen aber: sie genoss - der Genuss
 

| zurück | Übersicht | vor